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         Britt: Und jetzt ist er bei uns, und ich
        freu mich besonders darüber! Guten Morgen Alexander Hold. 
        Alexander: Guten Morgen! 
        Britt: Wie wir's gerade schon gesagt haben,
        Sie sind ja nicht selber der Richter in der Geschichte sondern Sie sind jemand der
        den Zuschauern das Geschehen erläutert. 
        Wie genau muss man sich denn jetzt die Rolle in der Sendung vorstellen? 
        Alexander: Ich würds am ehesten so
        schildern, ich bin derjenige der den Zuschauer mit an die Hand nimmt und ihn eigentlich
        durch diese Stunde durchführt. Ich denke das uns etwas sehr sehr spannendes, interessantes
        für den Zuschauer gelungen ist. Eben spektakuläre Gerichtsfälle, die
        aber durch Schauspieler eben nachgestellt werden, und damit es für den Zuschauer
        nicht zu spannend wird, nicht zu gruselig wird, ist es schön wenn ihn jemand an
        die Hand nimmt, immer eben auch Kleinigkeiten erläutert. Z.B. jetzt im ersten
        Fall spielen Videoaufnahmen ne sehr große Rolle, die sind, wenn sie heimlich
        angefertigt sind vor Gericht nicht verwertbar und da stutzt man ja. Ja warum denn?
        Ein schönes Beweismittel, warum ist das denn nicht verwertbar? Und ich versuche
        es den Zuschauern kurz und knapp zu erklären.  | 
    
          
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         Britt: Also auf die erste Sendung geh'n wir
        gleich noch ein, aber ganz allgemein; was sind denn das für Fälle, die da
        besprochen werden? 
        Alexander: Ähm, es sind Gerichtsfälle
        die auf echten Verbrechen basieren. Wir mussten die aber sehr, sehr stark verfremden,
        also ich denke das kaum jemand die Fälle wieder erkennen wird. Das ist in erster
        Linie aus Respekt vor den Opfern und Angehörigen auch. Es sind alles Schwerverbrechen,
        also typischerweise die Delikte die vor die Schwurgerichtskammer beim Landsgericht
        gehören, also Tötungsdelikte. 
        Britt: Da geht's dann jetzt schon ein bisschen
        ins Eingemachte, weil juristische Fachausdrücke und so Sonderheiten, typisch juristische
        dort ja auch immer wieder zum tragen kommen. Ist es denn so, das man auch ein bisschen
        belehrt wird als Zuschauer? 
        Alexander: Ne, also der Zuschauer braucht
        überhaupt keine Angst haben das wir so ein juristische Telekolleg am Abend machen.
        Er soll sich in erster Linie spannend unterhalten, nur wenn es an einer bestimmten
        Prozesssituation notwendig ist, da erkläre ich dann Details. Aber nicht, das ich
        da jetzt das wandelnde Lexikon wäre, oder zu sehr in die Tiefe gehe,- einfach
        wo der Zuschauer aus sich auch mal sagt: Hä, warum ist jetzt dieses Beweismittel
        nicht verwertbar, oder warum geht jetzt der Verteidiger in die diese und jene Richtung.
        Also dann erklär ich's mal kurz.  | 
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         Britt: Also, es gibt Informationen ohne Belehrung
        sozusagen? 
        Alexander: Ja 
        Britt: Na, das ist ja schon mal sehr schön.
        Ähm, manchmal ist es ziemlich schwer ein Urteil abzuschätzen, aber trotzdem
        muss man ja am Ende eins Prozesses ein Urteil gefällt werden. Ist Ihnen als Richter,
        jemals ein Urteilsspruch richtig schwer gefallen, oder gab's da nie Probleme? 
        Alexander: Och, das kommt natürlich
        öfter vor, so als Strafrichter z.B. da fällt man 5, 6, 700 
        Urteile im Jahr, da gibt es immer das ein oder andere das einem nicht allzu leicht
        fällt. Es ist aber ganz wichtig dabei, das man sich sehr, sehr viel Zeit nimmt
        um zu ner Entscheidung zu kommen und das man dann aber eine Entscheidung fällt,
        zu der man wirklich stehen kann, weil nur dann belastet's einem auch im nachhinein
        nicht. 
        Britt: Und Fehlentscheidungen, trifft man
        die auch manchmal?  | 
    
          
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         Alexander: Och wer behauptet das se nie ne
        Fehlentscheidung trifft, der macht damit schon einen Fehler, würd ich sagen. Aber
        dafür gibt es bei der Justiz immer wieder eine höhere Instanz die das Fehlurteil
        letzen Endes wieder aufheben kann. 
        Britt: Ja, lassen sie uns noch einmal über
        die erste Sendung heute Abend sprechen. Was für ein Fall wird's sein? 
        Alexander: Es geht im Grunde um nen Alptraum,
        für jeden Menschen. Die Bewohner eines Hochhauses stellen fest, das der Vermieter
        das ganze Haus letzten Endes verwanzt hat, versteckte Kameras aufgestellt hat und alle
        Bewohner beobachtet. Die Polizei findet sogar später bei ihm 100te von Videokassetten,
        wo er diese Beobachtungen aufgenommen hat und irgendwann ist in diesem Haus ein 16
        jähriges Mädchen, das aus einer zerrütteten Familie kommt, Tod. Und
        die Frage ist jetzt, war's dieser Spanner der gerade dieses Mädchen intensiv beobachtet
        hat, oder es kommt in Verdacht der Vater auch zum Beispiel. 
        Britt: Oh Mensch! Also das wird sehr, sehr
        spannend. Ich sage erst schon mal vielen Dank  |