Ihre Lieblings-Teddys und die Geschichten dazu stifteten für die Ausstellung in der Kunsthalle (von links) Fernsehrichter Alexander Hold, Durachs Bürgermeister Herbert Seger, Kulturreferent Hans Grob (oben), Brigitte Edele und Galeria-Geschäftsführer Claus B. Mast.

++ 27.11.2004, Allgäuer Zeitung ++

Fußballbär, Familienbär, Gemeindebär

"Ehrenbären"-Spender erzählen, welche besondere Bedeutung ihr Lieblings-Teddy für sie hat.

Kempten(bec). - Freund, Weggefährte, Familienmitglied und Held im ganz persönlichen Drama: Hinter den "Ehrenbären", die ab heute bis 13. Februar in der Bärenausstellung in der Kunsthalle zu sehen sind, stecken teils lustige, teils bewegende Geschichten. Wie berichtet stellen 25 bekannte Kemptener und Oberallgäuer ihre Lieblings-Teddys für die Ausstellung zur Verfügung. Was ihren "Ehrenbär" so besonders macht, erzählen einige der AZ: Richtig dramatisch hört sich die Geschichte an, die sich um Fanny Edeles Teddy rankt. Zwar konnte die 30-Jährige ihren Bär der Ausstellung nicht persönlich übergeben. Aber ihre Mutter Brigitte erzählt, was vor gut 25 Jahren geschah: Mit zwei Erwachsenen und vier Kindern - darunter auch Fanny und ihr Teddy - war die Familie mit einem Campingbus unterwegs nach Paris, als der Motor bei Illertissen in Flammen aufging. Alle flüchteten aus dem Bus - nur der Teddy wurde vergessen. "Seitdem hat er eine Brandwunde: ein angesengtes Ohr", berichtet Brigitte Edele. Dennoch sei "Teddy" stets der Liebling ihrer Tochter gewesen. Ein "aufgeweckter Bursche" mit einer nicht minder tragischen Geschichte ist "Brummi", der Ehrenbär von Durachs Bürgermeister Herbert Seger. Mit kaputten Tatzen, erinnert sich der Oberallgäuer Vize-Landrat, haben Kinder den Teddy vor 13 Jahren bei der Eröffnung des neuen Wertstoffhofs im Restmüll gefunden. Und das, obwohl der Bär "so schön brummen kann". Die Kinder nahmen das Stofftier mit heim, seitdem wird der "Gemeindebär" in der Finder-Familie bestens umhegt. Ganz schön zugesetzt, gibt Galeria Kaufhof-Geschäftsführer Claus B. Mast zu, habe er als Kind seinem "Brummi". Übernommen hatte er das Steiff-Tier von seinem Vater: "Und das hat Klein Claus eifrigst bespielt und immer an den Ohren hinter sich her geschleift." Bis die Ohren ab waren und der Bär nicht mehr brummte. "Für mich bedeutet 'Brummi' trotzdem noch sehr viel", sagt Mast, denn er ist für ihn Erinnerung an die Kindheit. Der Bär bleibt auf jeden Fall in der Familie und wird an die Enkelkinder weiter gegeben. Sportlich sind der Bär und die damit verbundenen Erinnerungen von Schul- und Kulturreferent Hans Grob. "Als meine Tochter und mein Sohn noch klein waren, sind wir oft zu Spielen des FC Bayern gefahren", erzählt Grob: "Natürlich immer in Verbindung mit einem Museums- oder Ausstellungsbesuch." Bei einer dieser Fahrten kaufte der Vater auf Drängen der Kinder in einem Fan-Shop den Bären: "Der fuhr dann mit zu den Spielen und saß bei der Sportschau vor dem Fernseher". Früher, so der Kulturreferent, hatte der Fußballbär einen Ehrenplatz. Nun wohnt er auf dem Dachboden. Grob: "Er war eben ein Lebensabschnittspartner für uns." Eigentlich nicht ganz rechtens kam Fernsehrichter Alexander Hold an seinen Lieblings-Teddy: "Als mein älterer Bruder ihn in meinen Laufstall fallen ließ, habe ich ihn nicht mehr hergegeben." Den Bärenklau verdaute der Bruder besser als das Stofftier. Hold: "Ich habe den Bär so innig geliebt und mit ihm Händchen gehalten, dass die Pfoten irgendwann abgewetzt waren." Die Oma brachte den Teddy dann in die "Bärenklinik" zur "Operation". Nach der Ausstellung soll der Bär nicht mehr auf dem Dachboden, sondern im Schlafzimmer wohnen. iDie Ausstellung in der Kunsthalle mit den "Ehrenbären" ist ab heute zu sehen, die Ted-Galerie im Allgäu-Museum öffnet am Dienstag. Geöffnet ist dienstags bis sonntags von 10 bis 16 Uhr. Mehr Infos gibt es unter (0831) 2525-200 oder -369 oder unter www.kunsthalle-kempten.de

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von M. Schubert




 

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