T V - R i c h t e r   H o l d   f e i e r t   J u b i l ä u m 

Bitte erheben Sie sich !


Richter Alexander Hold zeigt Gaunern, wo der Hammer hängt

Am Montag (19. Oktober 2009) läuft die 1500. Folge seiner TV-Show.

Was macht sie so erfolgreich?


Quotengarant am Nachmittag:
Richter Alexander Hold
Der 47jährige erreicht mit seiner Gerichtsschow täglich bis zu 3,5 Mio Zuschauer

Vielleicht ist es seine soziale Ader, die Zuschauer so an ihm schätzen: TV-Richter Alexander Hold bietet seinen schwarzen Schäfchen schon mal an, nach der Verhandlung mit ihnen über ihre Probleme zu sprechen. Rund 2150 Strafrechtsfälle hat der 47jährige schon bei Sat1 verhandelt. Dass er mal TV-Star werden würde, hätte der ehemalige Richter aus Kempten in Bayern sich nicht träumen lassen. "Als der Sender vor acht Jahren anrief, habe ich erst mal aufgelegt, weil ich das Angebot für den Witz eines Kollegen hielt."

Das Erfolgsrezept aus seiner Sicht: "Wir sind juristischer als andere Gerichtsshows. Ich würde zum Beispiel nie ein Video als Beweismittel zulassen, das unrechtmäßig zustandegekommen ist." Damit bei den fiktiven Geschichten im wahrsten Sinne alles mit rechten Dingen zugeht, prüfen zwei Juristen im Autorenteam noch mal die Geschichten.


Echte Rechtsanwälte
Authentisch geht's auch im TV-Gerichtssaal in München zu: Keiner der Akteure ist Schauspieler. Die Juristen arbeiten auch im wahren Leben als Rechtsanwälte, einige betreiben sogar noch ihre Kanzleien. "Schauspieler tun sich einfach schwerer damit, die typischen Redewendungen so elegant zu formulieren", sagt Sat1-Redakteur Reinhard Bezler. Sogar die Polizisten sind echte Ordnungshüter. Bezler: "Ihnen muss man nicht erklären, wie sie eine Pistole halten müssen."
Auch die Angeklagten- und Zeugenrollen nicht mit Schauspielern zu besetzen, hatte sich schon bei der Gerichtsshow von Barbara Salesch als Erfolgsfaktor erwiesen: Mit der Änderung des Konzepts und der Umstellung auf Laiendarsteller schnellte die Quote von anfangs acht auf 30 Prozent hoch. Sat1-Redakteuer Bezler: "Laien sprechen natürlicher und sind nervös. Das kommt bei den Zuschauern gut an."

Improvisation ist Trumpf
Texthänger sind kein Drama. Im Gegenteil: "Die Sendung lebt davon, dass wir das Drehbuch nicht eins zu eins runterspielen. Die Darsteller sollen den Text nicht auswendig lernen. Jeder darf improvisieren. So kommt es immer wieder zu überraschenden Wendungen, und das macht die Show noch spannender", sagt Fernseh-Richter Hold. Mit Vorliebe bringt er seine Angeklagten durch Fragen, die nicht im Skript stehen, aus dem Konzept - oder die ihn, weil sie nicht verurteilt werden wollen und nach allen Regeln der Kunst argumentieren. Und oft enden die Fälle mit einer Überraschung.

Keine fertigen Urteile
Da weder die Plädoyers der Anwälte noch die Urteile von Anfang an feststehen, wird aus einer ursprünglich angedachten Verurteilung am Schluss oft ein Freispruch. Alexander Hold: "Entscheidend ist für mich, was sich im Gerichtssaal abspielt. Wenn ich alle gehört habe, wird die Aufzeichnung unterbrochen und ich ziehe mich für zehn Minuten in mein Richterzimmer zurück." Fast wie im richtigen Leben. Das Fernsehen im Namen des Volkes.

Blick in den Saal:
Die Kulisse im Münchner Studio wurde einem echten Gericht nachempfunden

Sorgen bei Sat1 für Recht und Ordnung:
Richter Alexander Hold (3. v. l.) und sein Team

Szene vor Gericht:
Model Camelia (Mitte) soll ihrer Garderobiere eine Schere in die Silikonbrust gerammt haben


Wie kann ich mitmachen?
Teilnahme-Bedingungen: kein zu ausgeprägter Dialekt

Über 10.000 Laiendarsteller saßen bei "Richter Alexander Hold" schon auf Anklage- oder Zeugenbank. Einzige Bedingung: kein starker Dialekt. Wer mitspielen möchte, kann sich per Online-Formular unter www.constantin-entertainment.de bewerben oder den Castingbogen (auf der Internetseite) ausfüllen und per Post an die Produktionsfirma schicken: Constantin Entertainment, Casting, Kenntwort: Richter Alexander Hold, Carl-Zeiss-Ring 3, 85737 Ismaning. Weitere Infos unter Tel.: 089 - 44 44 88 174. Es folgt die Einladung zu einem Casting in der Nähe des Wohnorts: Jeder wird interviewt und muss im Rollenspiel sein darstellerisches Talent unter Beweis stellen. Wer ausgewählt wird, bekommt die Fahrt nach München und gegebenenfalls auch eine Hotelübernachtung bezahlt. Nach einem TV-Auftritt ist man erstmal für ein Jahr gesperrt.

© Fernsehwoche Nr. 42 /2009
Bricht: Jutta Vey

 

 © richter-alexander-hold-fanpage.de