| " Donerstag, 03.03.05 " Der Fall:
 Monika soll an Neujahrstag erst ihrer pflegebedürftigen
                                    Schwiegermutter eine Giftkapsel verabreicht haben und dann
                                    ihren Mann Wulf mit einen Skalpell die Kehle durchgeschnitten
                                    haben. Was steckt hinter diesen brutalen Doppelmord? - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
 
 Wie jeden Tag hatte Monika Schremmel viel zu tun. Das Haus
                                    war voller Menschen, ihr Sohn Bernd war da, und jetzt wurde
                                    sie von ihrer Schwiegermutter Marlene, die liebevoll von
                                    allen nur Oma Mausi gerufen wurde, gerufen. "Moni"
                                    ihre Stimme klang sehr schwach, aber trotzdem energisch.
                                    Sie öffnete die Tür und trotz aller Sorgfalt roch man direkt,
                                    dass hier ein sehr kranker Mensch lag. "Wo ist Therese,
                                    Oma Mausi?" Verdammt, dachte sie sicher wieder bei
                                    Wulf, der stieg aber auch wirklich jeden Weiberrock hinterher.
                                    Therese war eine von ihnen, dass wusste sie durch einen
                                    Privatdetektiv, der Fotos von den beiden gemacht hatte.
                                    Therese und Wulf und Renate und Wulf. Wie Therese diesen
                                    darauf anschmachtete, und der ließ es sich sichtlich gern
                                    gefallen. In einen ziemlich sinnlosen Wutanfall hatte sie
                                    Wulf die Fotos vor die Füße geworfen. Der hatte sie nur
                                    angeblickt, als wäre sie ein lästiges Insekt und doch wirklich
                                    genuschelt "sie solle mal keinen Stress machen".
                                    Daraufhin war sie wirklich sauer geworden und hatte ihn
                                    angeschrieen, dass sie immerhin ihre Arbeit für ihn aufgegeben
                                    habe und sie dafür sorgen würde, dass er dafür zahlen würde.
                                    Jawohl! Ihre Stieftochter Asta
 hatte sie ganz seltsam angesehen, als wäre sie eine gefährliche
                                    Irre. Seitdem hatte sie eingesehen, dass... "Moni"
                                    Oma Mausis Stimme klang drängend: "Versprich es mir!"
                                    Oh nein, nicht dieses Versprechen. "Schau mal, Oma.
                                    Du willst sicher nicht, dass ich ins Gefängnis..."
                                    "Aber ich habe doch Vorkehrungen getroffen, ein Video,
                                    ja" "Ein Video" echote sie. "Ja, ein
                                    Video auf dem ganz einwandfrei erklärt habe, dass ich Dich
                                    gebeten habe mich zu töten...am Neujahrstag" Marlene
                                    wurde blass, und Monika konnte sehen, dass sie Schmerzen
                                    hatte. "Ich hole Therese", "du hast es versprochen."
                                    klang es leise hinter ihr her. Therese war bereits wieder
                                    auf dem Weg zu ihren Schützling. Irgendwie sah sie gar
                                    nicht mehr so fröhlich aus wie heute morgen, ganz ernüchtert,
                                    dabei hatte sie heute morgen noch dieses alberne Lied "Going
                                    to San Francisco" gesungen, ansatzweise, bis Wulf
                                    ihr über den Mund fuhr. Eigenartig! Aber sie beschloss
                                    nicht darauf einzugehen, denn bis Neujahr war noch viel
                                    zu tun. Schließlich sollte die ganze Familie zusammenkommen.
                                    Therese war wirklich aus allen Wolken gefallen. Denn heute
                                    hatte sie Wulf anvertraut, dass sie schwanger war von ihm.
                                    Aber anstatt Freude und Jubel hatte der sie nur groß angesehen
                                    und nichts gesagt. Nach einer grässlich langen Pause und
                                    einen Blick auf ihr langes Gesicht versprach er zwar natürlich
                                    seine Frau zu verlassen und natürlich würden sie nach San
                                    Francisco gehen - aber ein Kind? Nein! Natürlich müsse
                                    sie selbst wissen, was sie tun würde, aber falls sie ihn
                                    wirklich lieben würde, dann sollte sie wissen was sie zu
                                    tun habe. Und jetzt musste sie sich wieder um Marlene Schremmel
                                    kümmern. Sie hatte dazu überhaupt nicht den Kopf. Auch
                                    wenn sie sich zuckersüß gab, innerlich war sie eiskalt.
                                    Denn nach der Arbeit würde sie einen Termin beim Frauenarzt
                                    ausmachen. Denn sie wollte ein neues Leben mit Wulf in
                                    San Francisco und Wulf hatte ja gesagt, dort würden sie
                                    einen ganze Menge Kinder haben. Unten in der Küche dachte
                                    Monika über ihr Versprechen nach. Oma Mausi war stark,
                                    das wusste sie, aber auch am Ende. Und am Neujahrstag würde
                                    sie tun worum Mausi sie gebeten hatte. Weil sie sie liebte,
                                    würde sie Oma Mausi im Kreise ihrer Freunde und Verwandten
                                    schließlich erlösen, inmitten der Menschen die sie gern
                                    hatte. Und wer erlöst mich, dachte sie bitter.....
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